Es ist Frühjahr 2019 und ich habe auf Facebook gesehen, dass der Wu-Tang Clan, Public Enemy und De La Soul in Berlin auftreten. Open Air auf der Parkbühne Wuhlheide im Sommer. Ich rief also sofort meinen Kumpel an und fragte, ob er nicht Bock hätte auf Oldschool Hip Hop und Berlin. Er sagte sofort zu, sodass Samstag 18.05.2019 nun von uns Beiden verplant war.
Planung
Ich schrieb eine E-Mail an den Veranstalter des Konzerts und erkundigte mich nach Tickets für Rollstuhlfahrer. Er schrieb zurück, dass ich nur ein Ticket benötige, wenn ich ein B (Begleitperson) in meinem Behindertenausweis hätte und dass die Parkbühne Wuhlheide barrierefrei zugänglich ist. Ich kaufte schließlich ein Ticket und gab meinen Kumpel bescheid.
Zufälliger Weise war am 18.05.2019 auch der letzte Spieltag der Bundesliga und Hertha BSC hatte ein Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Ich schaute also auf der Homepage von Hertha BSC bezüglich Tickets. Bei der Hertha BSC konnte ich direkt jemanden anschreiben, der mir wegen der Buchung von Rollstuhlfahrer-Tickets half. Das Ticket hatte lediglich nur 8 € gekostet und die 8 € werden am Ende der Saison für einen guten Zweck gespendet. Er hinterlegte mir mein Ticket im Fanshop direkt am Stadion. Auch hier gilt, dass eine Begleitperson kostenlos mitdarf, wenn man das Merkzeichen B im Ausweis stehen hat.
Nachdem wir nun beide Tickets hatten, mussten wir nur noch auf den 18.05.2019 warten. Anreisen würden wir mit meinem umgebauten VW T6 und am selben Abend würden wir wieder zurückreisen.
Hertha BSC gegen Bayer 04 Leverkusen
Die Anreise nach Berlin verlief problemlos. Ich bin privat öfter schon dort gewesen, aber auch beruflich schon zwei Mal. Angekommen am Stadion hatten wir ein wenig Probleme uns zu orientieren und einen Parkplatz zu finden.
Wir wollten direkt auf dem Olympsichen Parkplatz vor dem Stadion parken, kamen aber nicht durch, da die Polizei bereits alles abgesperrt hatte. Wir sind dann unerlaubterweise über die Ausfahrt auf den Parkplatz gefahren und haben uns ebenfalls halb auf eine Sperrfläche gestellt. Dies hatten wir auch nur gemacht, weil unsere Zeit zum Konzert auf der Wuhlheide zu kommen sehr knapp war.
Wir haben uns dann auf den Weg zum Fanshop gemacht um unser Ticket zu holen. Leider hatten wir uns im Vorfeld nicht informiert wo genau der Fanshop ist, sodass wir auch erstmal ein paar Eingänge abgelaufen sind. Nach einer hoffnungslosen Suche, fragten wir bei Informationsstand nach. Er sagte uns, dass der Ticketshop bereits zu hat, er aber versucht noch jemanden wegen des Tickets zu erreichen. Wir hatten dann nachgefragt, ob es noch Tickets gibt und er bejahte dies. Wir entschlossen uns kurzer Hand einfach ein Ticket an der Kasse zu holen, da der Erlös sowieso an eine gute Sache gespendet wird. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Er bot sogar, dass ich mir die Kosten vom ersten Ticket zurückerstatten lassen kann, aber das hatten wir nicht vor.
Im Stadion gibt es einen extra Bereich für Rollstuhlfahrer. Man hat dort freie Sicht im Sitzen und auch keine Fans hinter sich. Die Toiletten sind auch direkt in unmittelbarer Nähe. Die Begleitperson muss, wenn sie sich setzen will, eine Reihe runtergehen. Man sitzt gegenüber der Nordkurve und nicht unweit vom Gästeblock entfernt.
5 Minuten vor Spielende sind wir los, damit wir noch rechtzeitig zur Parkbühne kommen und nicht im Verkehr stecken.
Gods of Rap
Angekommen an der Wuhlheide konnten wir direkt dicht an der Parkbühne parken. Es gab extra Parkplätze für Rollstuhlfahrer. In der Wuhlheide sind die Wege alle befestigt. Teils asphaltiert, teils fester planierter Naturboden. Als wir uns auf dem Weg zum Konzert machten, merkten wir schon, dass wir zwar vor Konzertbeginn angekommen sind, aber eine sehr lange Eintrittsschlange auf uns wartete. Wir checkten beide Eingänge ab, aber bei Beiden das Gleiche Szenario – lange Warteschlange. Da mein Kumpel sehr extrovertiert ist, fragte er einen der Sicherheitsleute, ob es nicht einen Eingang für Rollstuhl oder für Menschen mit Gehbehinderung gibt, da ich es ja so schwer hätte durch die Menschenmassen zu fahren. Den Eingang gab es zwar nicht, aber er nahm uns an die Hand und brachte uns an allen wartenden Menschen vorbei und direkt zum Eingang. Im Gegensatz zu meinem Kumpel, hatte ich ein schlechtes Gewissen.
In der Parkbühne gibt es einen Rollstuhlfahrerbereich direkt an den Mischpults mit frontaler Sicht auf die Bühne. Wir entschieden uns allerdings dagegen und sind auf dem oberen Rang mehr Richtung Bühne und haben uns dort an den Rand gestellt.
Hier ein paar Bilder vom Konzert mit Wu-Tang Clan, Public Enemy und De La Soul:
Zusammenfassung
Es war ein rundum gelungener Tagesausflug. Der Kauf der Tickets war unkompliziert und einfach. Man sparte jeweils ein Ticket, wenn man das Merkzeichen B im Behindertenausweis hat.
Das Olympia Stadion ist barrierefrei zugänglich für Rollstuhlfahrer. Alle waren sehr hilfsbereit und freundlich. Dass das Ticket so günstig war und am Ende die Einnahmen sogar noch für einen gute Zweck gespendet wurden, fanden wir großartig und vorbildlich.
Der Besuch in der Parkbühne Wuhlheide war auch atemberaubend und unvergesslich für mich. Auch hier war für mich alles zugänglich. Man muss aber auch dazu sagen, dass wir unglaubliches Glück mit dem Wetter hatten (32 C).
Ich denke, dass dies nicht mein letzter Besuch im Olympia Stadion oder in der Parkbühne Wuhlheide war.
Wart ihr auch schon mal im Stadion oder in der Wuhlheide? Welches Spiel oder Konzert habt ihr euch angeschaut? Würde mich über eure Kommentare freuen!